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Da nicht für!

Zurück aus dem Sommerurlaub. Eine Freundin hat währenddessen die Blumen gegossen, den Briefkasten geleert und am Haus nach dem Rechten gesehen. So konnte ich den Urlaub unbeschwert genießen. Zwischendurch habe ich dankbar an sie gedacht und ein landestypisches Mitbringsel für sie gekauft. Als ich mich nach meiner Rückkehr bei ihr für ihre Hilfe bedanke, sagt sie: „Da nicht für!“ und stellt das Geschenk achtlos in eine Ecke. Ich bin enttäuscht und ratlos. „Da nicht für“ höre ich immer wieder als Entgegnung auf ein „Danke“.

Es ist die Kurzform von: „Dafür brauchst du mir nicht dankbar zu sein" und weist den Dank zurück, statt ihn anzunehmen. Wie schade! Denn es ist schön (und inzwischen gar nicht mehr selbstverständlich), wenn Menschen „danke" sagen können und Dankbarkeit zeigen. Und ebenso schön ist es, wenn Menschen den Dank anderer annehmen können. Beides gehört zusammen und macht die Kultur der Dankbarkeit aus. Die hat viel Charme – und hat mit gegenseitiger Wertschätzung zu tun. Wer dankt, kann akzeptieren, dass der andere der Gebende ist und ich selbst die Empfangende. Meine Dankbarkeit ist die einzige Gegengabe, die ich erbringen kann. Wer einen Dank gerne annimmt, würdigt den anderen und wird damit auch zum Empfangenden. In solcher Kultur der Dankbarkeit begegnen sich Menschen auf Augenhöhe. Am Sonntag feiern wir das Erntedankfest. Wir feiern, dass wir uns im Letzten nicht uns selbst, sondern Gott verdanken. Wir danken ihm für alles, was uns nährt und unser Leben erhält. Dazu schmücken wir unsere Kirchen, singen Lieder, bringen im Gebet unseren Dank vor Gott. Ein großes, buntes Dankeschön! Dabei vertrauen wir darauf, dass Gott das nicht achtlos in eine Ecke stellt, sondern dass er sich darüber freut, ja, dass er auf unseren Dank wartet und ihn braucht. Auf unsere Dankgebete antwortet er deshalb nicht mit: „Da nicht für!", sondern: „Es war mir ein Vergnügen!" Ein vergnügliches Erntedankfest wünscht Ihnen Ihre

Pfarrerin Eva Güther-Fontaine