Die Aktion soll das Bewusstsein dafür stärken, dass alle Menschen gleich welcher Herkunft und körperlichen oder geistigen Verfassung Teil unserer Gesellschaft sind. Für diesen Traum von einer „inklusiven“ Welt soll die Ausstellung dazu beitragen, Barrieren in den Köpfen und Herzen der Menschen abzubauen.
Im Rahmen dieses Projektes der Behindertenhilfe im Caritasverband Würzburg gemeinsam mit dem Seelsorgereferat der Diözese Würzburg hatte man im Februar diesen Jahres dazu aufgerufen, Stühle zu Kunstobjekten umzugestalten. Die Resonanz war groß: 74 Gruppen mit insgesamt rund 500 Personen bearbeiteten 94 Stühle. Die Ergebnisse sind bunt und vielfältig. Die vorher einheitlich-schlichten Holzstühle haben jetzt Köpfe, Arme oder Füße. Man kann Tiergestalten, Blumen, bunte Farben, Stoffe, Schrauben oder sogar Stacheldraht entdecken. Jeder dieser ehemaligen Sitzmöbel erzählt seine ganz persönliche Geschichte. 30 dieser Kunstobjekte wurde nun ausgewählt, um auf eine Wanderausstellung durch die Diözese Würzburg gehen.
Erste Station ist Mainaschaff, dass in besonderer Weise mit der Aktion verbunden ist. Das „Rollstuhlcafé“, eine Initiative der Johannes-Gemeinschaft e.V. in Mainaschaff hatte gemeinsam mit der Kindertagesstätte St. Peter und Paul ebenfalls einen Stuhl angefertigt und der war gemeinsam mit neun weiteren Kunstobjekten im September mit dem Vinzenzpreis des Caritasverbandes Würzburg ausgezeichnet worden. In den Eröffnungsgottesdienst zur Wanderausstellung waren Vertreter beider Einrichtungen mit eingebunden. Gemeinsam mit der Gehbehinderten Inge Nickel, eine der Organisatorinnen des Rollstuhlcafés, zeigten die Kinder in einem Anspiel zu Beginn des Gottesdienstes, wie beide Einrichtungen selbstverständlich aufeinander zugehen. „Wir zeigen, wie man unbehindert einander begegnet“, so Inge Nickel zur Zusammenarbeit zwischen der Kindertagesstätte und den Behinderten. In seiner Predigt stellte Pfarrer Klar dann ganz viele verschiedene Stühle in den Mittelpunkt. Sie dienten Symbol für die vielen unterschiedlichen Menschen, die man in einer Gemeinde finden kann. Vom Hochstuhl für die ganz Kleinen bis zum Sessel für die Senioren war alles dabei. „Es kommt darauf an, dass wir ja sagen zu jedem Leben“, rief der Prediger seinen Zuhörern zu und verband diese Aussage auch mit einem Ja zum Ungeborenen Leben.
Der Goldbacher Sebastian
Schäfer spielt in der Blindenfußball - Nationalmannschaft und ist mit der
Landtagspräsidentin Barbara Stamm und dem Würzburger Bischof Friedhelm Hofmann
einer der Schirmherren der Aktion. In seinem Grußwort bewertete er den
Gottesdienst als ein gelungenes Beispiel dafür, wie Grenzen zwischen
Behinderten und Nichtbehinderten verwischen können. „Nehmen sie beim Betrachten
der Stühle einen Moment im Leben der Künstler Platz“, forderte er seine Zuhörer
auf. Grußworte sprachen auch Frederik Merkt von der Deutschen Pfadfinderschaft
St. Georg als Vertreter der diözesanen Projektgruppe, Bürgermeisterin Marianne
Krohnen aus Geiselbach als stellvertretende Landrätin, Bundestagabgeordneter
Norbert Geis und der Mainaschaffer Bürgermeister Horst Engler.
Die Ausstellung in der Pfarrkirche St. Margaretha ist bis zum 30. Oktober täglich von 8 – 20 Uhr geöffnet.
Führungen zur Wanderausstellung der Kunstaktion „Nimm Platz!“ in der Pfarrkirche St. Margaretha, Mainaschaff
Mittwoch, 19. Oktober 2011, 19.00 Uhr
Donnerstag , 20. Oktober 2011, 16.00 Uhr
Samstag, 22. Oktober 2011, 19.15 Uhr
Sonntag, 23. Oktober 2011, 11.00 Uhr
Montag, 24. Oktober 2011, 19.15 Uhr
Dienstag, 25. Oktober 2011, 16.00 Uhr
Mittwoch, 26. Oktober 2011, 19.00 Uhr
Donnerstag, 27. Oktober 2011, 16.00 Uhr
Freitag, 28. Oktober 2011., 18.00 Uhr
Samstag, 29. Oktober 2011, 19.15 Uhr
Sonntag, 30. Oktober 2011, 11.00 Uhr
Andere Termine auf Anfrage (Telefon 06021-73320)
Die Ausstellung ist bis 30. Oktober 2011 täglich von 8.00 bis 20.00 Uhr geöffnet!
Informationen zum Kunstprojekt „Nimm Platz“ gibt es im Internet unter www.nimm-platz.bistum-wuerzburg.de
Einen Radiobeitrag über die Kunstaktion finden sie unten zum Download!