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An Jesus Christus festmachen

An diesem Sonntag, dem Palmsonntag, und an den Sonntagen nach Ostern werden wieder viele Tausende Jugendliche konfirmiert und gefirmt. In Bayern werden es über 20.000 Konfirmandinnen und Konfirmanden sein, die ihr erstes großes Fest feiern. Die Firmung und die Konfirmation sind besonders gestaltete Familienfeste und zugleich feierliche Höhepunkte im Leben der Kirchengemeinden.

Beides zusammen macht für die meisten Jugendlichen diesen Tag zu einem unvergesslichen Ereignis. Aufwändige Vorbereitungen, eine schön geschmückte und voll besetzte Kirche, besondere musikalische Darbietungen, ein leckeres Festessen und viel zu viel Kuchen, Wiedersehen und Begegnungen in der Großfamilie und – reichlich Geschenke.
Manchmal sind es aber auch kleinere, bescheidene Familienfeiern. Nicht immer ist die Stimmung so unbeschwert und fröhlich, wie man es sich wünschen würde oder wie es nach außen hin den Anschein hat. Auch zu solch einem Fest bringt jeder seine Nöte und Probleme mit. Vielleicht überlagern eine schwere Krankheit oder ein Todesfall in der Großfamilie unbewusst die Stimmung. Oder es treffen ungehobelte Charaktere aufeinander. Und bei manchen brach während der Konfirmandenzeit die Familie auseinander. Das alles gehört zur Realität und lässt sich bei Festen nicht einfach ausblenden. Es gehört zur Realität, in die Gott hinein kommen will. Dazu ist er ja in Jesus Christus Mensch geworden, um uns im wirklichen Alltagsleben zu besuchen und beizustehen. Dazu hat er gelitten und ist für uns gestorben, um uns aus unheilvollen Zusammenhängen zu befreien.
Das ist ja gerade der geistliche Sinn dieses Fest: Wir dürfen uns festmachen an diesem Gott und Herrn, der uns hält und trägt, der uns treu beisteht in guten und schweren Tagen, der uns tröstet und aufrichtet. Die Güte und Liebe Gottes werden ja nicht geschmälert durch unsere Unvollkommenheiten und Schwächen, im Gegenteil: Sie leuchtet angesichts dessen noch viel stärker. Gerade wenn beim Familienfest nicht alles in Ordnung ist und wenn etwas Störendes nicht aus der Welt geschafft werden kann, mag es ein Firmling oder eine Konfirmandin noch stärker und tiefer erleben, sich an Jesus Christus festmachen zu können. Firmung und Konfirmation haben denselben Wortstamm: firm, das heißt fest, stark. Der Firmling bzw. die Konfirmandin machen mit ihrem Ja den Bund mit Gott fest. Sie bestätigen das Ja Gottes, das er in der Taufe gesprochen hat. Und alle, die ein solches Fest mitfeiern oder sich daran erinnern, können ihren Bund mit Gott ebenfalls erneuern.

Till Roth, Dekan an der evang. Auferstehungskirche Lohr a.Main