Hinweis

Ihre Browserversion wird leider nicht mehr unterstüzt. Dies kann dazu führen, dass Webseiten nicht mehr fehlerfrei dargestellt werden und stellt ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar. Wir empfehlen Ihnen, Ihren Browser zu aktualisieren oder einen der folgenden Browser zu verwenden:

Advent buchstabiert

A Advent, Advent, KEIN Lichtlein brennt! So lauten verfremdet die Anfangsworte eines bekannten Reimes zur Adventszeit. Was wäre, wenn im Advent 2015 keine Lichter am Adventskranz brennen und das Christkind nicht vor der Tür steht? In der dunklen Jahreszeit brauche ich das Licht, das mich wärmt und mir den Weg zeigt. In den dunklen Zeiten unserer Menschheitsgeschichte brauche ich das Licht, damit ich wieder Hoffnung verspüre.

Darum hat der Prophet Micha im 8. und 7. Jahrhundert vor Christus seine Worte an die Menschen gerichtet. Im 4. Kapitel seines Buches schreibt er über das kommende Friedensreich: „Sie werden ihre Schwerter zu Pflugscharen und ihr Spieße zu Sicheln machen. Es wird kein Volk wider das andere das Schwert erheben, und sie werden hinfort nicht mehr lernen, Krieg zu führen."

Von Gott kommt diese Umkehrung. Aus unnützen Kriegsmitteln werden nützliche Arbeitsgeräte. Von Gott kommt der Friede, sein Friedensreich. Es sind Worte des Trostes und der Hoffnung, die der Prophet uns Menschen spendet. Gegen unsere Erfahrung, dass Menschen untereinander Krieg führen, setzt Micha auf die Macht Gottes und sein Friedensreich. Für mich sind diese Worte ein Licht auf dem Weg im Advent, auf Gottes Kommen zu hoffen und selbst an seinem Friedensreich mitzuarbeiten.

Engagiert spenden viele Menschen in der Adventszeit kleine und große Beträge für gemeinnützige und wohltätige Zwecke. Sie wollen ein Stück von ihrem Licht an andere Menschen weitergeben. Auch in diesem Advent läuft die 57. Aktion von Brot für die Welt an mit dem Thema: „Satt ist nicht genug!" Damit rückt sie die Mangelernährung vieler Menschen in den Mittelpunkt ihrer Sammlung.

Natürlich gibt es Menschen, denen gar nicht adventlich zu Mute ist. Nicht jeder hat die Möglichkeit, sich mit Vermögen einzubringen. Manch eine ist krank, trauert um einen geliebten Menschen, fühlt sich niedergedrückt oder hat gerade andere Sorgen. Dann brauchen sie uns als Nächsten, vielleicht als ein Licht in ihrer Finsternis.

Trauen wir uns, die Umkehrung Gottes in unser Herz zu lassen: dass die Kriege in der Welt ein Ende finden, alle Menschen genügend und ausgewogen zu Essen haben und unsere Nächsten die nötige Zuwendung bekommen. Geben wir unser Wollen dazu! Advent, Advent, EIN Lichtlein brennt!

Alexander Röhm, Pfarrer in Eschau